Deutscher Verband für Landschaftspflege - DVL e.V.
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Wasserinsekten

Leben auf Tauchstation

Sprecher: Jürgen Brunner
Bilder: Dr. Michael Schneider, Reinhard Voss, Hubert Schuster
Redaktion: Dr. Michael Schneider, Christiane Feucht
Schnitt: Alexander Freuding

In sauberen und schnell fließenden Bereichen der Wertach findet man unter Steinen die Larven von Eintagsfliegen, Steinfliegen und Köcherfliegen. Diese Wasserinsekten sind eine wichtige Futterquelle für Wasservögel, wie die Wasseramsel, Fische, Libellen und andere Insektenarten. Da die Larven dieser Wasserinsekten sehr empfindlich auf Gewässerverschmutzung reagieren, wird durch ihr Vorhandensein die Sauberkeit eines Gewässers angezeigt.

Die Larven der Eintagsfliegen sind meist abgeflacht, so dass sie sich zwischen Steinen verstecken und dort Halt und Schutz finden. Charakteristisch sind die Kiemen an den Seiten des Hinterleibs sowie drei Schwanzanhänge. Ihre Entwicklung dauert in kalten Gebirgsbächen bis zu drei Jahren: Aus der Larve entsteht nach über zehn Häutungen eine erwachsene Eintagsfliege. Ihr kurzes Erwachsenenleben dauert jedoch nur wenige Stunden bis Tage.
Steinfliegenlarven haben lediglich zwei Hinterleibsanhänge. Ihre Kiemen befinden sich auf den Beinen oder der Brust. Nach bis zu dreißig Häutungen klettern die Larven aus dem Wasser und häuten sich zu erwachsenen Steinfliegen. Mit etwas Glück findet man die leeren Larvenhäute an Steinen, wovon die Tiergruppe ihren Namen hat.
 
Die Larven der Köcherfliegen leben zum Schutz ihres weichen Hinterleibes in einem selbst gebauten Köcher aus Steinchen und Pflanzenmaterial. Anders als die Steinfliegen und Eintagsfliegen durchlaufen die Köcherfliegen ein Puppenstadium. Die bräunlich oder gelblich gefärbten erwachsenen Köcherfliegen haben sehr lange Fühler und behaarte Flügel. In sauberen Gebirgsbächen kann man unter Umständen mehr als 50 Köcherfliegen-Arten finden.

Drehen Sie doch mal ein paar Steine um und begeben sich auf die Suche nach diesen Wasserinsekten.

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